KATZE WEG! Kampfhund Attacke mit Happyend
Der 24.2.2019, Sonntag und ein wunderschöner Sonnentag. Ich komme von einer kleinen Radtour zurück und höre schon, wie in der Nachbarschaft immer wieder ein Hund gemaßregelt wird: „Aus, nein, sitz“, etc. Der Hund bellt ständig, und man hofft im Stillen, dass das Herrchen seinen Hund bald im Griff hat.
Es ist 14:00 Uhr, als meine beiden Kater gerade von Ihrem Streifzug zurückkommen. Sie sind Hunde gewohnt und sind deshalb nicht sehr beeindruckt von dem lauten Gebelle. Die Terrassentüren stehen sperrangelweit offen. Anton sonnt sich im Garten, und Yoshi sitzt in der Küche und frisst.
Plötzlich hört man den Hundebesitzer wieder sehr laut rufen: „Hierher, stopp, hierher!“ Immer wieder, und dann steht schon dieser Hund in meinem Garten. Knurrend, kläffend versucht er in der Küche meinen Yoshi zu erreichen. Ich schiebe den Hund aus dem Wohnzimmer. Sehe: Das ist ein Kampfhund! Traue mich deshalb nicht, an das Halsband zu greifen. In dem Moment sieht der Hund meinen Anton, lässt von Yoshi ab und jagt nun Anton durch den Garten in Richtung des kleinen Parks am Warnckesweg.
In Panik flüchtet nun auch Yoshi aus der Wohnung, schießt quer über die Straße und ist nicht mehr zu sehen.
Als ich endlich nach Anton gucken kann, hat der Hundesitter – er ist nicht Besitzer, wie sich herausstellt – den Hund bereits eingefangen, und Anton sitzt hoch oben im Baum. Gott sei Dank scheint er unverletzt.
Die Feuerwehr rückt etwa zwei Stunden später an, um feststellen zu müssen, dass der Ast zu dünn ist, um eine Drehleiter anzulehnen, und rückt wieder ab.
Vier Stunden später: Anton kommt vom Baum. Nachbarstochter Alice hatte geduldig und mit Engelszungen auf ihn eingeredet.
Aber Anton ist so verängstigt, dass er erstmal das Weite sucht. Weitere vier Stunden später: Keine Katze ist nach Hause gekommen. Ich gehe los und suche. Ich finde Anton völlig verängstigt in einem Gebüsch und kann ihn nur mit viel Mühe davon überzeugen, in die Wohnung zu kommen. Er zittert und hechelt, so ängstlich ist er. Und ich bin froh, dass er endlich wieder zu Hause ist.
Yoshi bleibt ganze sieben Tage verschwunden. In seiner Panik hat er wohl die Orientierung verloren, oder er hatte Angst nach Hause zu kommen – man weiß es nicht.
Sieben Tage später jedenfalls sitzt er im Borsteler Bogen vor der Tür eines Nachbarn und miaut. Die lieben Nachbarn nehmen ihn zu sich, erkennen aufgrund der vielen von mir und Freunden ausgehängten Suchplakate, dass dieser Kater Yoshi sein muss, und sie rufen mich an.
Fast 14 Tage ist das nun her. Sowohl ich, als auch die Kater erholen uns nur langsam von dem Schock, was wohl jeder Tierbesitzer nachvollziehen kann. Das alles, weil ein Hundesitter den Hund von der Leine gelassen hat. Vielleicht, weil der so treu geguckt hat. Man muss das wohl unter jugendlichen Leichtsinn verbuchen… Ich stelle mir nur vor, welches Trauma ich hätte, hätte meine kleine Nichte im Wohnzimmer gestanden.
Bleibt zu erwähnen, dass der Hundesitter sehr kooperativ war. Er hat die Feuerwehr gerufen, hat fast die ganze Zeit mit uns gewartet, bis Anton vom Baum kam. Er hat Suchplakate verteilt und sich immer wieder erkundigt, ob nun Yoshi endlich nach Hause gefunden hat. Und auch der Besitzer hat sich entschuldigt. Ändert nichts …
Zu guter Letzt einen ganz lieben Dank allen Nachbarn und Gassi-Gängern, die mitgesucht haben, aufmerksam gewesen sind und mich mehrfach geholt haben, weil sie dachten, meinen Kater gefunden zu haben.
Jeder Tierbesitzer kann wohl nachvollziehen, wie schlimm es ist, sein Haustier zu verlieren. Fast wären es zwei gewesen …
Astrid Becker