Marlies Meyers Erlebnisgarten für Kinder
Naturschutzgarten Eulennest
35 Kubikmeter Holzabfall, ein großer Lastwagencontainer voll, und weg war die alte Laube. Zusammen mit viel ehrenamtlicher Unterstützung gelang es Tagesmutter Marlies Meyer von der Tagespflege Eulennest, einen freigewordenen Schrebergarten in Groß Borstel (Kleingartenverein Stadion e.V.) als Naturschutzgarten herzurichten.
„Ganz fertig ist er noch nicht“, erklärt Marlies beim Rundgang durch den 500 m² großen Garten. „Das Fundament für das neue Häuschen wird noch hergerichtet, hier kommt ein Teich hin, dort ist unser Kräutergarten. Wir pflanzen Blumen an, für die Bienen und Hummeln, und wir wollen Kindern aus Schulen und Kindergärten zeigen, wie Natur funktioniert.“
Die 53-Jährige schaffte es, viele im Stadtteil von Ihren Projekten zu überzeugen, insbesondere auch viele Geschäftsleute. Obi spendete Blumenerde und Rindenmulch. „Baumaterial, zum Beispiel Holzreste, werden wir von denen auch noch bekommen.“ Für Ihren sechssitzigen Eulennest-Kinderwagen spendeten Groß Borsteler Geschäftsleute über 1400 Euro. Und von Rewe bekommt das Eulennest die gespendeten Pfand-Coupons. Wenn Sie also Pfandflaschen am Automaten zu Rewe in die Borsteler Chaussee bringen und den Coupon in die Spendenbox werfen, dann spenden Sie für einen guten Zweck, und der heißt Eulennest.
Marlies Meyer ruht sich auf dem Erfolg nicht aus. Sie will eine neue Laube für die Kinder. „Wie willst du die finanzieren?“ – „Über den Landesgartenbund.“
Der Landesbund der Gartenfreunde e.V. (gartenfreunde-hh.de) finanziert den Bau von Gartenlauben zu 100 Prozent. Zinssatz? Null Prozent. Übrigens nicht nur, so Marlies Meyer, für das Eulennest. Das Gartenbund-Darlehen kann jeder Kleingärtner beantragen.
Während die Eulennestkinder bei schönstem Sommerwetter durch den Garten toben – immer hinter meiner kleinen Zwergschnauzerhündin Pippa hinterher – wird im hinteren Teil von Werner Aertel das Fundament für die neue Laube repariert. Werner Aertel ist ein Urgestein aus der Borsteler Schrebergartenbewegung. Jahrzehntelang leitete der überzeugte Sozialdemokrat das Vereinshaus der Schreberjugend am Eingang der Borsteler Chaussee, direkt am Eppendorfer Moor, das bekanntlich in Groß Borstel liegt und entgegen anderslautenden Gerüchten noch nicht zu Eppendorf gehört. Fast jeder Jugendliche in Groß Borstel kennt Werner Aertel, und seine Hilfe im Eulennest trägt dazu bei, dass Werner – er ist übrigens der Vater von Marlies Meyer – nun auch bei den ganz Kleinen bekannt und beliebt ist.
„Wir suchen tatsächlich noch Senioren, männlich oder weiblich, die Lust haben, die Kleinen hier im Naturgarten zu unterstützen“, erklärt Marlies Meyer. „Wie kann das aussehen?“ – „Das reicht von Vorlesen und Geschichten erzählen bis zur Hilfe an den Beeten.“
Toll finden die Kids es zum Beispiel, wenn die Älteren über Ihre Berufe oder aus ihrem Leben erzählen, von früher aus der Landwirtschaft oder auch von den Berufen heute. Begeistert sind die Jungen natürlich, wenn Peter – der heute aber nicht dabei war – von seiner Arbeit als Kranführer berichtet. Oder wenn Werner Aertel, der Steinsetzer gelernt hat, zeigt, wie er einen Plattenweg im Kleingarten herrichtet.
Stein auf Stein, diese Metapher könnte sinnbildend für das Projekt Naturschutzgarten Eulennest und für die Beharrlichkeit herhalten, mit der Marlies Meyer ihre Ziele verfolgt. Glücklicherweise ist die Nachfrage nach Tagespflegeplätzen auch durch die Neubaugebiete in Groß Borstel langfristig gesichert. Unterstützung durch Bezirkssondermittel hat sie beantragt, allerdings im ersten Durchgang noch nicht erhalten. Doch nach und nach wird aus der anfänglichen Idee ein wirklich schönes Projekt, an dem Jung und Alt viel Freude haben. Marlies Meyer, wir wünschen Dir auch weiterhin viel Erfolg!
Uwe Schröder