Einbruch

Professionelle und wählerische Täter

Guten Tag Groß Borsteler, leider muss ich Euch mitteilen, dass bei mir eingebrochen wurde. Ich kam gerade nach Hause und die Einbrecher waren wohl noch drin, sie haben mir aber den Zugang durch Verschließen der zweiten Zugangstür zu den Wohnräumen von innen versperrt. Dann sind sie durch die, wieder von innen, aufgeschlossene Tür zum Wintergarten und Garten über die Hinterseite verschwunden.

Die Polizei brauchte mehr als 30 Minuten, um mit drei ganz jungen Polizisten vorbeizukommen, so besteht natürlich überhaupt keine Chance die Täter zu fassen. Zugang haben die Täter durch professionelles Aushebeln eines verschließbaren (und verschlossenen) Seitenfensters erhalten. Später kam dann die Kripo und am Tag darauf die Spurensicherung. In den Gesprächen wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es sich wohl um professionelle Einbrecher handelt, begonnen haben sie die Aktion mit Einbruch der Dunkelheit (ca. 18.00), geflüchtet sind sie dann mit einem Teil der Beute um 19.40, als ich mit meinem Fahrrad vor der Haustür parkte.

Daraus wird geschlossen, dass einer als Beobachter diente, dabei durchsuchte der zweite systematisch das Haus von oben nach unten. Sie suchten offensichtlich nach Geld und Schmuck, sehr selektiv. Z.B. wurde eine gute teure Uhr mitgenommen, eine andere (billigere) liegen gelassen. Das gleiche mit Kugelschreiber / Füllfederhalter. Die Hälfte der Beute, haben sie auf der Treppe nach unten verloren, als sie wohl merkten, dass ich ins Erdgeschoss wollte. Also flüchten war denen wichtiger als Beute (das ist zumindest ein Trost für diejenigen, die sich insbesondere vor Gewalt fürchten).

Die Polizei meinte, das Aushebeln der Fenster erfolgte mit viel Geduld und einem grossen Schraubenzieher. Dies hätte den Vorteil, dass der Schraubenzieher kaum Lärm verursache, und beim Transport nicht auffiele. Ah ja, und gleichzeitig kriegte ich bei den Beamten mit, dass parallel drei Einbrüche am Mittelweg gemeldet wurden.

Man sollte also nicht Alles glauben, was die Politiker uns über zunehmende Sicherheit erzählen, das soll nach den Aussagen der Polizisten nur bis vor zwei Monaten gegolten haben und nur bezogen auf gewalttätige Bandenkriminalität, die Tätigkeit der „Kleinkriminellen“, wozu auch die oben beschriebene Gruppe gehöre, zeige sogar in den letzten Monaten einen steilen Anstieg. Das einzige was hilft, ist also dass die Nachbarn immer ein Auge aufhalten und vielleicht sogar einmal zu viel als einmal zu wenig fragen, wenn Unbekannte in zweier Gruppe sich für bestimmte Objekte interessieren … Keine Panik, das hilft nicht weiter, lieber klaren / kühlen Kopf bewahren und jedenfalls sich nicht auf die Polizei verlassen. Sie sind einfach sowohl von der Anzahl als auch von der Verfügbarkeit und Erfahrung einfach überfordert …
Dr. Dimitris Sideris