HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Esther Bejarano erhält den Hermann-Maas-Preis

Der Hermann-Maas-Preis geht in diesem Jahr an die Groß Borsteler Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano. Die 95-Jährige werde für ihren Einsatz gegen Rassismus und Ausgrenzung sowie ihr politisches Engagement ausgezeichnet, teilte die Evangelische Kirche Heidelberg mit.

Die Hermann-Maas-Stiftung vergibt den Preis alle vier Jahre für besonderes Engagement im interreligiösen Gespräch und der Versöhnungsarbeit zwischen den Religionen. Der Preis erinnert an den evangelischen Theologen Hermann Maas (1877 – 1970).

Hermann Ludwig Maas war ein evangelischer Pfarrer und Pionier des jüdisch-christlichen Dialogs. Seit 1915 war er Pfarrer in Heidelberg und seit 1933 Mitglied im Pfarrernotbund.

Maas konnte mit seinen internationalen Kontakten bis zum Kriegsbeginn 1939 mehr als 1700 Juden zur Auswanderung verhelfen. Trotz Berufsverbots predigte er gegen die Judenverfolgung der Nazis. 1943 wurde er auf Druck des Regimes zwangsweise in den Ruhestand versetzt. 1944 wurde er zur Zwangsarbeit nach Frankreich verschleppt.

Nach der Befreiung 1945 nahm er seine Tätigkeit als Pfarrer wieder auf, wurde Prälat der Evangelischen Landeskirche in Baden und setzte seine internationale Arbeit fort. Maas war der erste christliche Deutsche, der offiziell vom Staat Israel zu einem Besuch im Land eingeladen und empfangen wurde.

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte Maas 1966 als Gerechter unter den Völkern.

Der Maas-Preis ging 2008 an die Jüdische Hochschule Heidelberg, 2012 an die KZ-Gedenkstätte Neckarelz und 2016 an das Projekt „Ferien vom Krieg. Dialoge über Grenzen hinweg“ des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V., das in Köln ansässig ist.

Quelle: Jüdische Allgemeine / eigene Recherche