Matthias Raatz. unser neuer Stadtteilbeamter.
Es heißt schon lange nicht mehr Bünabe, sprich Bürgernaher Beamter, sondern offiziell jetzt Beamter des besonderen Fußstreifendienstes. Und, wie sollte es anders sein, auch dafür hat man sich „von Amts wegen“ eine Abkürzung ausgedacht: BFS. „Stadtteilbeamter ist mir persönlich am liebsten“, meint Matthias Raatz (52), der seit 1. Juni im Stadtteil nach dem Rechten sieht. Er hilft morgens, wenn knapp vor Schulbeginn wie wild vor der Schule falsch geparkt wird, weil die Mutti- oder Papamobile „mal eben kurz“ entladen werden müssen. Matthias Raatz achtet auch auf Falschparker, besonders wenn sie die Fußwege blockieren oder an Kreuzungen die Sicht versperren.
Der freundliche Polizist sieht sich und seine Rolle im Stadtteil als „Ansprechpartner für die Bürger“. Die teilen ihm die Ärgernisse mit, zum Beispiel Müllablagerungen im Klotzenmoor oder freilaufende Hunde im Eppendorfer Moor. „Das mit den Müllablagerungen ist ein Problem“, erklärt er dem Boten. „Die Sachen werden zumeist nachts in die Büsche geschmissen. Und wir wissen dann nicht, wer es gewesen ist. Aber es hilft schon, wenn wir Präsenz zeigen.“ Oder aufmerksame Bürger geben Hinweise und rufen ihn an. Gerade, als er am Beispiel der freilaufenden Hunde erklären will, wie er in solchen Fällen vorgeht, klingelt das Telefon.
Eine Anruferin meldet eine hilflose Person, die auf einer Freifläche im Eppendorfer Moor schläft. Die Anruferin traut sich nicht, die Person anzusprechen. Raatz erfährt, dass die Wache bereits alarmiert wurde, und dass ein Streifenwagenteam unterwegs ist. Er kennt die Frau, die den Fall gemeldet hat. Es ist eine pensionierte Tierärztin, die ihn auf Probleme mit freilaufenden Hunden im Eppendorfer Moor hingewiesen hat. Raatz ging mit der Tierärztin mehrere Male durchs Moor und traf dort tatsächlich die Tierhalter mit den unangeleinten Hunden an.
„Und was machen Sie dann?“ – „Ich spreche die Tierhalter an, weise auf die Ordnungswidrigkeit hin. In der Regel wiederholt sich die Ordnungswidrigkeit dann nicht.“ Wenn doch, dann wird ein Verfahren eingeleitet. Sprich, die Personalien werden aufgenommen, das zuständige Bezirksamt wird informiert, und der Hundehalter bekommt ein Bußgeldverfahren. „Gottseidank ist das eher selten. Die Groß Borsteler verhalten sich sehr einsichtig.“
Es mag auch an der freundlichen Art der Ansprache liegen, dass Matthias Raatz durch seine Streifendienste in den Problemfällen schnell Erfolg hat. Dennoch, er fände es hilfreich, wenn der Bote über die Problemlage im Eppendorfer Moor noch einmal gesondert berichten würde. „Vielleicht im Frühjahr, wenn die Brutsaison beginnt.“
Raatz hat dreizehn Jahre Dienst in St. Pauli-Nord geleistet, also im Karoviertel und in der Schanze. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit Groß Borstel. Obgleich auch hier einiges zu tun ist. Deswegen können wir froh sein, Matthias Raatz bei uns zu wissen. Herzlich willkommen, Matthias Raatz!