DER EISVOGEL AN DER TARPENBEK

Dem Fischreichtum folgt die Vogelwelt

Teilbereiche der Tarpenbek sind bereits renaturiert, entlang des Strüver-Geländes – dort, wo das neue Wohngebiet Petersen Park entstehen soll – wird weiter renaturiert. Mit der erfreulichen Folge, dass sich die Fischbestände in unserem kleinen Fluss an der Grenze zu Niendorf erholen. Diese Fische locken Graureiher an, die mittlerweile trotz des starken Rad- und Fußgängerverkehrs gemächlich und unbeeindruckt vom Verkehrsgeschehen durch das flache Gewässer staksen.

Regina Kallfelz schrieb unserer Redaktion im Januar, dass entlang der Tarpenbek ein Eisvogel beobachtet werden kann, der „die Massen von Spaziergängern, Radfahrern und Hunden geduldig vorbeiziehen lässt“. Wir sollten darüber einmal berichten. Leider hatten wir keine Fotos von diesem seltenen Vogel, wie er sich in Groß Borsteler Gefilden bewegt.

Der Bestand an Eisvögeln ist in Europa und besonders auch in Deutschland sehr gefährdet. Der Eisvogel steht auf der roten Liste. Der Gesamtbestand wird vom Nabu auf 4.500 bis 7.000 Brutpaare geschätzt. Sie werden gefährdet durch Ausbau und Kanalisierung von Fließgewässern, durch zunehmenden Nährstoffeintrag (Eutrophierung) und Gewässerverschmutzungen (Quelle: Nabu). Dies wiederum reduziert die Fischbestände, der Eisvogel findet zu wenig Nahrung.
Nicht in der Tarpenbek. Hier ist seit Jahren der Eisvogel zu beobachten, wie er pfeilschnell in gradem Flug dicht übers Gewässer segelt. Er ist etwas größer als ein Sperling, hat ein bunt schillerndes Gefieder, ist kurzschwänzig und hat einen ausgesprochen starken Schnabel. Je nach Lichteinfall wirkt die Oberseite seines Gefieders kobaltblau bis türkisfarben, wodurch er mit der Farbe des Wassers verschmilzt und perfekt getarnt ist.

Glücklicherweise ist Michael Rudolph mit nigelnagelneuer Canon-Kamera und großem Tele an der Tarpenbek unterwegs gewesen, dem wir die wunderbaren Fotos vom Eisvogel verdanken. Sie sind Mitte Februar entstanden, als die großen Gewässer zugefroren waren und der Eisvogel im eisfreien Fließgewässer Tarpenbek seinen Kontrollflug unternahm, nach erfolgreichem Fang eine späte Mittagspause einlegte und er Michael Rudolph in die Linse blickte, der gerade den Auslöser seiner Kamera betätigte.

Schön, dass es so wunderbare Momente an der Tarpenbek gibt und so aufmerksame Fotografen. Gerne mehr davon, lieber Michael Rudolph!
Uwe Schröder