Julius Thole (23), persönlich gesehen

Beachvolleyballer und Jura-Student

Moro Jable: Beach Volleyball Shooting Thole / Wickler 2021 on January, 11, 2021, (Photo by Juergen Tap)

Groß Borstel wird olympisch – jedenfalls wenn die Olympischen Spiele in diesem Sommer stattfinden werden. Häufig lässt sich Julius Thole derzeit nicht bei uns im Stadtteil blicken, denn als Nationalmannschaftsspieler mit der Position 6 in der Weltrangliste aller Beachvolleyball-Teams ist der Jura-Teilzeitstudent viel auf Reisen. Wenn er aber Groß Borstels Ruhe genießt, ist er mit seinen 2,06 Metern Größe kaum zu übersehen.

Bote: Lieber Julius, du bist ja einer von denen, die rückfällig geworden sind. Deine ersten Jahre hast du in Groß Borstel verbracht, bevor du mit deinem jüngeren Bruder Konrad eine kurze Interimsphase in Alsterdorf durchlebtest und dann ganz wunschgemäß wieder bei uns im Stadtteil heimisch werden durftest. Jetzt wohnst du, wenn du als Leistungssportler und Teilzeitstudent mal im Lande bist, in einer Studenten-Bude in Barmbek. Könntest du dir vorstellen, irgendwann wieder hierher zurück zukehren? Oder reicht es dir mit Groß Borstel mittelfristig?
Julius Thole: Auf keinen Fall! Wir hatten und haben in Groß Borstel wirklich wunderbare Jahre verbracht und ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann mal hier wieder herzuziehen. Aber zur Zeit passt mein unstetes Leben ganz gut ins urbane Barmbek.

Bote: Du bist mit deinem Partner auf der nationalen Rangliste auf der Position 1. Das ist wirklich unglaublich! Wie bist du zum „Beachen“ gekommen?

Julius Thole: Eigentlich war es ein Zufall. Mein Vater, der Volleyball spielte und es auch immer noch tut, hatte mich des Öfteren zu Turnieren mitgenommen. Auf diese Weise wurde mein Interesse für diese Sportart geweckt. Allerdings hatte ich es auch mit Tennis und Fußball versucht. Irgendwann entdeckte mich dann ein Beachvolleyball-Trainer bei einem unserer Urlaube. Und mit 18 Jahren traf ich die endgültige Entscheidung für Beachvolleyball. Von dem Zeitpunkt an ging es alles dann sehr schnell.

Clemens Wickler und Julius Thole

Bote: Was viele von uns interessiert, ist die Frage, ob du mit deinem Beachvolleyball-Partner Clemens Wickler auch befreundet bist.

Julius Thole: Ja, Clemens und ich sind gut befreundet. Das ist in der Beach-Szene nicht unbedingt die Regel. Es gibt einige erfolgreiche Beachvolleyball-Teams, die nicht ihre Freizeit zusammen verbringen würden. Ich persönlich finde es sehr angenehm, wenn man sich während den fünf Wochen Trainingslager, den etwa 15 jährlichen Turnieren und zwei mal zwei Stunden täglichem Training auch menschlich noch gut versteht.

Bote: Und warum harmoniert ihr beiden auf dem Court so besonders gut?

Julius Thole: Mit Sicherheit, weil wir beide eine ähnliche Trainingsphilosophie besitzen. Wir haben Spaß an analytischem Training, wir sind harte Arbeiter auf dem Sandplatz. Gleichzeitig haben wir unterschiedliche Stärken. Clemens, Spezialist für die Abwehr, ist flink auf den Beinen und sehr sprunggewaltig. Meine Stärke ist das Blockspiel, für das ich durch meine Körpergröße von 2,06 Metern schon einen natürlichen Vorteil habe – auch wenn ich auf der Tour bei weitem nicht der Größte bin. Na, ja und dann bietet der Olympiastützpunkt in Wandsbek nahezu perfekte Trainingsbedingungen. Wir haben super Courts indoor und outdoor, einen gut ausgestatteten Kraftraum sowie ein Top-Team aus Physiotherapeuten und Sportpsychologen.

Bote: Bei dir bin ich mir ganz sicher, dass du uns drei deiner wahrscheinlich vielen Wünschen nennen möchtest. Den größten Wunsch glaube ich, bereits zu kennen.

Julius Thole: Ja, du hast recht! Ich wünsche mir wirklich von Herzen, dass in diesem Sommer nun die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden werden. Und dann erhoffe ich mir irgendwann mal eine eigene Familie zu gründen, und zu guter Letzt wäre es schön, wenn wir den Corona-Virus in Kürze besiegen könnten.

Bote: Ganz lieben Dank, Julius, und ganz kräftiges Daumendrücken von uns!

Marion Liebermann

BU’s

  1. Julius Thole
  2. Clemens Wickler und Julius Thole