Petra Thelen
Saxophonistin aus Groß Borstel
Hamburg ist eine Stadt mit viel Kultur, viel Musikkultur und auch mit einer vitalen Jazz-Szene. Diese reicht seit kurzem auch bis nach Groß Borstel hinein, in Gestalt der Saxophonistin Petra Thelen. Als gebürtige Triererin kam Petra Thelen Mitte der 1980er Jahre nach Hamburg, studierte hier Germanistik und Theaterwissenschaft und spielte in der freien Theaterszene am Stintfang Theater. Zu dieser Zeit gab es auf dem Kiez noch einen Rest von dem, was dem Spielbudenplatz auf der Reeperbahn einst seinen Namen gab. Kleine einfache Musikbuden, die verschiedene Musikstile pflegten, Samba, Reggae oder Rock beispielsweise – oder auch Jazz. Gleich gegenüber, dort wo später das Musiktheater für das Musical „Cats“ gebaut wurde, befand sich mit dem „After Shave“ zudem ein berühmter und gut frequentierter Jazzkeller, in dem auch Petra Thelen mit ihren Freunden häufig zu Gast war. Sie wurde vom Jazz gefangen genommen und beschloss, selbst Musik zu machen und lernte Saxophon spielen.
Das Saxophon ist ein typisches Jazz-Instrument, obwohl es ursprünglich für ganz andere Genres gedacht war. Sein Erfinder war 1840 der Belgier Adolphe Sax. Er wollte ein Musikinstrument entwickeln, das lauter als eine Klarinette war, und dachte vor allem an einen Einsatz bei der Marschmusik und auch in der Konzertmusik. In den 1930er Jahren wurde das Saxophon von Musikern des Swing und Jazz entdeckt und über dieses Genre sehr bekannt. Zur Überraschung des Laien zählt das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten. Der Korpus ist zwar aus Metall, meist aus Messing, aber der Ton wird am Mundstück mit einem einfachen Rohrblatt erzeugt.
Petra Thelen wurde in Hamburg am Saxophon ausgebildet und spielte bereits nach einem Jahr in einer Bluesband, später in Bigbands und in verschiedensten Formationen, auch als Solistin. Sie verbindet ihr Saxophonspiel gerne mit anderen Ausdrucksformen, wie Theater, Tanz, sowie als Begleitung bei Lesungen und Vernissagen. „Das Saxophon ist sehr universell, variabel und vor allem überallhin mitzunehmen“, sagt sie. „Mit dem Saxophon kannst du sehr gut zu den Menschen hingehen und Kontakt aufnehmen, natürlich nur wenn es als Hintergrundmusik gedacht ist. Das bewegliche Saxophon war oft mein Motto.“
An ihrem früheren Wohnort im Schanzenviertel engagierte sie sich mehrere Jahre in der Hospiz-Bewegung, hier allerdings mit der leiseren Flöte.
Seit Anfang der 1990er Jahre gibt Petra Thelen Saxophonunterricht, inzwischen auch Klarinettenunterricht. „Damals gab es nur sehr vereinzelt weibliche Lehrerinnen für dieses Instrument. „Ich habe viele Frauen für das Spielen begeistern können.“
Seit knapp zwei Jahren lebt Petra Thelen in Groß Borstel und unterrichtet Saxophon und Klarinette im Holunderweg. „Manche denken, ein Musikinstrument lernt man am besten in jungen Jahren. Das stimmt nur bedingt. Meine älteste Schülerin ist 76 Jahre alt. Viele fangen mit einem Musikinstrument an, wenn sie um die 30 sind. Dann steht man fest im Berufsleben und findet in der Musik einen schönen Ausgleich.“
Wer mal ausprobieren möchte, ob das Saxophon- oder Klarinettespielen etwas für ihn oder sie ist, kann auf Petra Thelens Webseite einen Schnupperkurs buchen: https://www.saxophonschule-hamburg.de/.