Runder Tisch: Unternehmer in Groß Borstel
Ende 2018, Anfang 2019 sind die ersten drei Blocks des Wohngebiets Tarpenbeker Ufer einzugsfertig. Die Einwohnerzahl Groß Borstels wird in den nächsten Jahren stark wachsen, vermutlich um mehr als 30 Prozent. Was kann man tun, um die neuen Mitbürger auch im Einkaufsverhalten und bei der Nutzung von Dienstleistungen auf Groß Borstels Angebote zu orientieren?
Um das zu diskutieren, trafen sich Ende November Gewerbetreibende auf Einladung der Firma Otto Wulff und des Kommunalvereins im Stavenhagenhaus. Schwerpunktthema: Aufenthaltsqualität der Borsteler Chaussee verbessern. Benjamin Hinsch von der Otto Wulff Gruppe zeigte in seiner Präsentation Bilder vom jetzigen Zustand der Borsteler Chaussee und machte Vorschläge, wie mit einer gemeinsamen Anstrengung und geringem Aufwand konkrete Verbesserungen erzielt werden können.
Wie aber könnten die Grundeigentümer motiviert werden, wie der Bezirk Hamburg Nord, und zwar Behörden und Politik, wie könnten Ladenbesitzer und Dienstleister dazu gebracht werden, etwas zur Verschönerung der Borsteler Chaussee beizutragen?
Die Veranstaltung war möglich, weil die Initiative zum Runden Tisch der Unternehmen tatkräftige Unterstützung durch die Klasse 11 der Modernen Schule Hamburg erhalten hatte. Im Rahmen des Schulfachs „Service Learning“ suchten die Schüler innerhalb von nur 14 Tagen möglichst viele Gewerbetreibende aus Internet und sonstigen Verzeichnissen heraus und vervollständigten nach und nach eine interaktive Karte der Gewerbebetriebe in Groß Borstel. 60 von 138 Gewerbetreibende erreichten sie persönlich, was notwendig war, weil wegen neuer Datenschutzbestimmungen für die Kartierung eine Datenschutzerklärung unterschrieben werden musste. Wozu eine Erklärung unterschrieben werden sollte, war sicher für die 15- bis 16-jährigen Schüler nicht einfach zu erklären. Aber sie haben es geschafft!
Von den 60 angesprochenen Betrieben kamen fast 40 zu der Veranstaltung im Stavenhagenhaus, was sicher auch mit dem starken Interesse an einer Verbesserung der Borsteler Chaussee zu tun hat, besonders aber mit der Überzeugungskraft unserer sympathischen Botschafter von der Modernen Schule Hamburg. Ein GROSSES DANKESCHÖN DAFÜR!
Zwei Schüler kamen zur Auftaktveranstaltung des Runden Tisches in Begleitung ihrer Lehrerin Brigitte Schlieder, berichteten von der Datenerhebung und brachten auch gleich einige schöne Ideen aus ihrer Klasse mit, wie ein Logo oder ein Slogan für ein regelmäßiges Treffen des Runden Tisches aussehen könnte.
Ein regelmäßiges Treffen soll es geben, da waren sich die Versammelten schnell einig. Einige Gewerbetreibende sehen es als erforderlich an, dass sich ein Beratungsgremium in Form eines Vereins bildet, der die entsprechenden Aufträge an Behörden gibt oder Grundeigentümer von der Notwendigkeit gemeinsamer Maßnahmen überzeugt.
Die Aufenthaltsqualität im Bereich der Borsteler Chaussee könnte ja schon durch ein paar Bänke, durch Pflanztröge vor den Läden, durch die Reparatur von in die Jahre gekommener Stellschilder, aber vor allem durch die lange fällige Herrichtung und Reparatur der Fuß- und Radwege angegangen werden.
Wie gelingt es, dass auch die neuen Groß Borsteler in Groß Borstel einkaufen und nicht ins Nedderfeld Center oder zum Tibarg abwandern? Wie schafft man es, dass sie Groß Borsteler Handwerker beauftragen oder Dienstleistungen zuerst in Groß Borstel suchen? Hier sind Ideen gefragt. Eine davon ist die Gründung eines Unternehmervereins. Auch ein Stadtteilkümmerer wäre eine gute Ergänzung oder gar ein Quartiersmanager. Muss ja kein Fulltime-Job sein, vielleicht einmal die Woche: Schritt für Schritt Groß Borstel verbessern.
Am 19. Januar um 15.00 Uhr treffen sich Groß Borsteler Unternehmer zusammen mit einem Quartiers-Experten von Otto Wulff zu einem Rundgang über die Borsteler Chaussee zur Bestandsaufnahme. Im Februar gibt es den nächsten Runden Tisch. Groß Borstel zuerst.
Ich glaube, gemeinsam schaffen wir
Uwe Schröder