DIE BIRLLE
VON JÜRGEN HUWIL WAHLEN
Ich denke gerne an die verliebten Wonnemonate meiner Jugend zurück …
Nur nicht an diesen einen Mai … ich glaube es war im Jahr … ach, ich hab’s vergessen…
Ich schlender so durch Plant’ un Bloom’ ,
mit mir schlendert Sybille.
Ich kann ihr Schlendern gar nicht seh’n –
denn ich vermiss die Brille.
Ich denk verrückte Sachen schon,
ich denk nimmt sie die Pille ?
Denk auch an Küsse und Fusion
Doch wo ist meine Brille ?
Der Sommerwind umspielt ihr Knie,
im Gras da spielt die Grille.
Die Mücken spiel’n verrückt wie nie –
und ich such meine Brille.
Sie lockt ihr Haar leicht mit der Hand
ihr Körper lockt mit Fülle,
der Mai, er lockt das ganze Land
doch wo ist meine Brille ?
Sie öffnet ihre Bluse leicht,
es öffnet sich ihr Wille.
Es öffnet sich ein Himmelreich –
ich seh’s kaum ohne Brille.
Sie rollt sich in das feuchte Gras,
rollt auch mit der Pupille.
Bei mir entrollt sich auch schon was.
Doch wo ist meine Brille ?
Nun kommt sie auch schon über mich,
sie kommt fast ohne Hülle.
Und mir kommt die Erkenntnis schlicht :
Was brauch ich jetzt die Brille !!
Als ihre Hand mich tief berührt,
berührt ihr Schrei die Stille –
und sie erklärt mir ungerührt :
„Ich brauch’ jetzt wohl ’ne Brille !!“
Wir trennten uns an diesem Tag
ich sah sie niemals wieder.
Doch wenn ich an Sybille denk
vibrieren mir die Glieder