Die Horror-Ampel
Der siebenjährige Noah ist ein aufmerksamer Schüler. Er merkt sich genau, was ihm im Unterricht gesagt wird. So auch, als die Polizei zum Verkehrsunterricht in die Schule kam. Dort hat er gelernt: Nicht bei Rot über die Straße gehen!
Daran hält er sich, aber wenn die Fußgängerampel auf Rot umspringt, gerät er in Panik – berichtet seine Großmutter Christa H. Sie holt den Kleinen gerne von der Schule ab, wenn einer der Eltern beruflich verhindert ist. Christa H. wartet dann an der Ampel bei der Bäckerei Junge, Noah an der Hand. Kaum wird es grün, geht Christa H. los Richtung Köppenstraße. Zusammen mit vielen anderen, die gleichfalls Kinder aus der Schule abholen.
Nach exakt sieben Sekunden verkrampft die Hand von Noah. Christa H. bemerkt, der Junge gerät in Panik. Denn die Ampel ist auf Rot umgesprungen. Noah hat Angst, von den wartenden Autos überfahren zu werden. Er bemüht sich, seine Großmutter zu schnellerem Gehen zu bewegen. Aber Christa H. geht nun mal mit normaler Fußgängergeschwindigkeit.
Christa H. versucht den Enkel zu beruhigen, vergebens. Sie hat mit der Stoppuhr gemessen: 110 Sekunden Grünphase für die Autofahrer auf der Borsteler Chaussee, ganze 7 Sekunden (!) für den Fußverkehr. Christa H. schlägt vor, die Ampelphase zugunsten der Fußgehenden (sagt man heute so) zu verändern.
Den Boten erreichen immer wieder Anregungen, über diese Ampelschaltung zu berichten, was wir gerne machen. Denn immerhin handelt es sich hier um eine Ampel an einer Grundschule. Es wäre ein Leichtes, die Ampelschaltung zu ändern oder zusätzlich eine Bedarfsschaltung (Bettelampel) mit schnellem Grün nach der Anforderung zu installieren. Eine ähnliche Ampel gibt es am Hayns Park/Ecke Schubackstraße. Drückt man dort den Bettelknopf, wird es Grün für die Fußgehenden. Und zwar sofort!
Wir können ja mal die befreundeten Eppendorferinnen und Eppendorfer fragen, wie sie das hinbekommen haben.