DIE MÖVE
Von Jürgen Huwil Wahlen
Die Möwe, nicht die von Tschechow, die von mir,
die lebt in Hamburg, also hier.
Doch oftmals auch weit vor der Küste.
Weil sie’s vom Naturell so müsste.
So sagt man.
Und wenn sie es nicht könnte,
wär’ sie nicht Möwe, sondern Ente.
(Ich komm vom Thema ab, oh Mann,
ich fang noch mal von vorne an…)
DIE MÖWE
Die Möwe, schon ganz früh sehr munter,
holt sich den Krebs vom Kutter runter.
Weil Beifangkrebs vom Schollenkutter
gehört zu ihrem Lieblingsfutter.
Und schifft kein Plattfischfischer raus,
bleibt auch die Möwe gern zu Haus.
Ernährt sich dann von Bratwurststücken
und Pommes an den Landungsbrücken.
Und weil sie so EMMA – nzipiert
Wird sie gern’ „Emma“ tituliert
Ich hörte auch schon Leute sagen:
„Man sollte sie ins Wappen tragen.
Statt Sternen auf den Stadttormauern
da sollten dort zwei Möwen kauern.“
Da sprach ich leise, doch beflissen:
„Ich finde die Idee beschissen.“
Ich schnappe mir ’n gutes Buch
Von Möwen habe ich heut’ genug…
und tschüss …