Dr. Sylvia Brockhaus (52), niedergelassene HNO-Ärztin, persönlich gesehen
Sylvia Brockhaus ist eine in Eppendorf niedergelassene HNO-Ärztin, leidenschaftliche Groß Borstelerin und Familienoberhaupt von zwei Kindern, Hund und Katze.
Bote: Liebe Sylvia, wie du schwärmen viele Rheinländer von ihrer aufgeschlossenen Heimat, und trotzdem leben so viele von euch hier. Was hat dich nach Groß Borstel gebracht? Und vor allem, was hat dich bewogen zu bleiben?
Sylvia Brockhaus: Nach meinem Studium in Bonn habe ich hier im UKE eine interessante Assistenzarzt-Stelle ergattern können, und natürlich hat mich die Schönheit Hamburgs bald überzeugt. Dazu kam, dass ich zunächst in Eimsbüttel wohnte und dort erleben konnte, dass die Hamburger sehr offen sein können. Alles in allem hatte ich sehr schnell mein Herz an diese Stadt verloren.
Bote: Und wie hast du den Weg von Eimsbüttel nach Groß Borstel gefunden?
Sylvia Brockhaus: Nachdem ich einen Praxispartner für eine Gemeinschaftspraxis fand und kurz danach meine Tochter Clara bekam, suchte ich mit meinem Mann Andy ein Häuschen nahe der Praxis. Den Tipp, dass es in der Brückwiesenstraße ein passendes Objekt zu mieten gab, erhielt ich von einem Patienten. 2007 kam dann unser Sohn Michel zur Welt, und erhielt ich die Information über unser damals zum Verkauf stehendes Haus im Holunderweg. Zunächst nur mit einem hanseatischen Handschlag wurde ich 2009 Eigentümerin unseres neuen Zuhauses.
Bald darauf zog unsere Katze Clärchen ein, und zum großen Unglück verstarb wenig später mein Mann. Ganz, ganz großartig wurde ich daraufhin von unserer Nachbarschaft aufgefangen. Angefangen von sich entwickelnder und immer noch bestehender tiefer Freundschaft, die sogar zu gemeinsamen Urlauben reicht, über liebevolle Betreuung meiner Kinder, bis hin zu ganz praktischer Hilfestellung in so vielen Belangen. Auf diesem Wege hier möchte ich dafür von Herzen „Danke“ sagen.
Bote: Verbringst du deine wenigen freien Stunden bei uns im Stadtteil oder zieht es dich nach der Arbeit nach Eppendorf?
Sylvia Brockhaus: Fast gar nicht, ich kaufe hier ein, gehe in „unsere“ Restaurants, werde sogar nach vielen Jahren Tennis im HTHC zum TC Groß Borstel wechseln und nutze zusammen mit meiner Clara fleißig den „White Collar Boxing Club“. Ich will aber nicht verschweigen, dass ich auch die Nähe zum lebhaften Eppendorf sehr schätze und so die Abwechslung zum Dörflichen hier sehr genießen kann.
Bote: Und wie finden es Clara und Michel, in Groß Borstel zu leben?
Sylvia Brockhaus: Sie haben einige feste Freundschaften hier im Stadtteil, die sie sehr genießen, obwohl wir uns für Schulen entschieden haben, die sich nicht um die Ecke befinden. Für meine Tochter Clara kam der tolle Moia-Fahrservice gerade rechtzeitig, sodass sie damit am Wochenende zu später Stunde sicher nach Hause kommt. Das ist ein echter Gewinn für Groß Borstel, und ein großer Nachteil unseres Stadtteils – gerade für Jugendliche – wurde wettgemacht.
Bote: Und jetzt hast auch du noch drei Wünsche frei:
Sylvia Brockhaus: Gerade als HNO-Ärztin wünsche ich besonders meiner Familie und mir, aber auch meinen Freunden, Bekannten, Nachbarn und Patienten ganz viel Gesundheit und ein baldiges Ende der Corona-Pandemie, außerdem fände ich es wirklich schön, wenn sich die Borsteler Chaussee mal „verpuppen“ und möglichst bald mit einigen neuen Geschäften und Cafés herausgeputzt aus ihrem Kokon erwachen würde. Zu guter Letzt wünsche ich mir, dass die wahnsinnig tolle Nachbarschaft hier genauso bestehen bleibt, auch wenn wir in ein paar Jahren hier ohne unsere Kinder leben werden. Ich glaube aber ganz fest daran!
Bote: Herzlichen Dank, liebe Sylvia und auf ganz bald an einem unserer Gartenzäune!
Marion Liebermann
Foto: Christian Fraude