Editorial

Liebe Borsteler,

der Februar hat uns dann doch noch den Winter gebracht: Schnee, klirrende Kälte, Sonne und knallblauen Himmel! An manchen Tagen war es wie im Skiurlaub, in den wir aber dieses Jahr nicht fahren werden/sollen/wollen!

Toll, dass es den 1. Stadtteilbeirat am 25. Februar gab – natürlich per Videokonferenz, aber jeder, der ein Smartphone, ein Tablet oder einen PC hat, konnte dadurch teilnehmen. Da der Redaktionsschluss des Boten deutlich vor dem 25. 02. lag, werden wir in unserem Podcast „Der Bote im Ohr“ ab 1. März über den Beirat berichten für die, die nicht dabei sein konnten.

Nach der traurigen Meldung, dass die ABC-Apotheke zum 31. Januar 2021 ihre Pforten für uns geschlossen hat, gibt es jetzt eine weitere Nachricht über eine Groß Borsteler Institution, die zumindest sehr gemischte Gefühle auslöst: Die Fleischerei Günther zieht um!

Okay, sie zieht nicht ganz weit weg. Nicht in die Hafen City oder nach Volksdorf, wo man sie hinzulocken wollte. Aber immerhin weg aus dem Borsteler Bogen in die Papenreye Nr. 4. Warum? Das hat Stefan Günther uns mit eineinhalb weinenden und einem halben lachenden Auge erzählt. Uwe Schröder hat es aufgeschrieben auf Seite 38 im Boten.

Und auch sonst: Veränderung überall! Die Corona-Pandemie hat sich in der ganzen Welt verbreitet und bedroht die Menschen in jedem entlegenen Zipfel der Erde. Weil unsere Welt global vernetzt ist durch die Mobilität der Menschen und Lieferketten, die unser Wirtschaftsmodell am Laufen halten.

Eine zweite weltweite Bedrohung, gegen die es allerdings keine Impfung geben wird, ist der Klimawandel, der im Moment etwas hinter der Fokussierung auf Corona aus dem Blickpunkt gerät. Auf die Frage des Hamburger Abendblatts, ob sie angesichts der Bedrohung des Klimawandels nicht verzweifele, sagte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer: „Es gibt keinen Grund zu verzweifeln, wenn man sich anguckt, was die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten geschafft haben – Dinge, die für unmöglich gehalten wurden. Wir müssen uns ein Beispiel an Menschen nehmen, die damals gesagt haben: Ihr denkt, dass Frauen nicht wählen dürfen? Schwarze nicht mit Weißen in einem Bus fahren dürfen? Wir zeigen Euch, wie das geht. Wir müssen uns hinter einer großen Idee von einem besseren Morgen versammeln.“

Vieles ganz neu denken – dazu zwingen uns Klimawandel und Corona gleichermaßen. So ist das Leben. So war und ist die Geschichte der Menschheit. Zeigen wir, dass es geht.

Herzlich Ihre

Ulrike Zeising