Editorial

Liebe Borsteler,
der 10. April 2019 wird Groß Borstel in Erinnerung bleiben. Fast 150 Borsteler konnten, präsentiert von Bezirksamtsdezernentin Yvonne Nische, im Stavenhagenhaus die ersten Ultraschallbilder unseres gerade gezeugten Kindes in Augenschein nehmen: Es heißt etwas sperrig „Quartiersinitiative Urbanes Leben“ und mit Nachnamen „RISE“ und hat die guten Anlagen, die Bedarfe und Ressourcen Groß Borstels hinsichtlich der Infrastruktur und des sozialen Raums zu erkennen, und die Fähigkeit, Lösungen umzusetzen.

Im ersten Schritt wird dazu ein externes Büro beauftragt, auf Grundlage der bereits vorhandenen Daten aus den Initiativen „Groß Borstel jetzt gestalten wir“ 2007, dem Planungsworkshop 2010 und der Dokumentation der „Unternehmerinitiative“ über die Defizite der Borsteler Chaussee aus 2018, eine Problem- und Potenzialanalyse über die Bedarfe in Groß Borstel zu erstellen. Ergänzt und aktualisiert durch eine Bürgerbeteiligung. Zeitziel: bis zu den Sommerferien 2019.

Groß Borstel wird für den Bezirk Nord ein Beispielquartier für Quartiersentwicklung, speziell vor dem Hintergrund des rasanten Bevölkerungswachstums von 40 % in den kommenden Jahren. Koordiniert vom Bezirksamt werden viele bestehende Quartiersprogramme und städtische Planungen in Groß Borstel eingesteuert. Darüber hinaus aber ist Groß Borstel vom Hamburger Senat akzeptiert worden als Gebiet für das „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) – Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“.

Und dieses RISE-Programm bringt Geld mit! Und zwar so viel, dass das Kerngebiet Groß Borstels neu überplant und saniert werden kann. RISE läuft in der Regel über sieben Jahre und ermöglicht größere Investitionen. RISE-Gebiet soll der innere Bereich von Groß Borstel werden, mit dem Schwerpunkt Entwicklung eines Zentrums (siehe Karte oben). Weitere Themen werden flankierend vom Bezirksamt aufgegriffen.

Auf dieses Kind haben wir lange gewartet. Es ist ein absolutes Wunschkind und wir sind dankbar, dass es durch die tatkräftige Unterstützung der Bezirkspolitik und letztlich des Dezernats Soziales / Quartiersentwicklung des Bezirksamts auf die Welt kommen wird.

Wir alle haben einen langen Atem gehabt und immer wieder darauf hingewiesen, was unser Dorf braucht, um lebenswert zu bleiben. Dieses Engagement der Borsteler zeigte sich auch beeindruckend in der Veranstaltung am 10. April. Es kamen ausschließlich produktive Fragen und Anregungen, und es wurde deutlich, dass wir bereit sind, diesen Aufschwung unseres Stadtteils mitzutragen und zu befördern!

„Es ist ein langer Weg vom Beginn einer Sache bis zu ihrer Durchführung.“ Das wusste schon Molière.

Aber: Wer, wenn nicht wir? Wo, wenn nicht hier? Wann, wenn nicht jetzt?

Herzliche Grüße
Ihre Ulrike Zeising