EDITORIAL
Liebe Borstelerinnen, liebe Borsteler,
vor genau einem Jahr, am 1. Februar 2024, wurde das Café im Stavenhagenhaus eröffnet. Die Einweihung fand am Samstag, 3. Februar statt: 300 begeisterte Borsteler Bürgern feierten den Tag, auf den sie schon so lange darauf gewartet hatten! Dann das Entsetzen: Am 5. März hatte der Eilantrag von Nachbarn den Beschluss zur Folge, dass die Konzession für das Café so lange „ruhen“ müsse, bis grundsätzlich geklärt sei, ob ein Café im Stavenhagenhaus rechtens sei. Was nun folgte, war eine Achterbahnfahrt der widersprüchlichsten Aussagen und Informationen, die von den Parteien aus der Bezirksversammlung und dem Bezirksamt verlauteten. Und es gab in Groß Borstel eine geballte Macht an Widerstand, Petitionen mit 6911 Unterschriften, Aktionen und öffentliche Kaffeetrinken und flammende Redeschlachten von uns mit den Parteivertretern in den Bezirksversammlungen!
Doch jetzt gibt es eine Grundlage, auf der sich alle Beteiligten verständigen müssen – und können: Ein Rechtsgutachten des Verwaltungsrechts-Experten Prof. Dr. Ulrich Ramsauer, in dem er die Möglichkeiten eines Cafébetriebes im Stavenhagenhaus beschreibt und die dazu notwendigen Schritte und Grenzen. Kurz gesagt, muss der Anteil von kultureller Nutzung im Haus räumlich und quantitativ dominieren, da es sich um ein Stadtteil- Kulturzentrum handelt. Die Gastronomie soll im Kulturbetrieb eine „dienende“ oder „mitziehende“ Rolle einnehmen (und nicht die Hauptrolle), so wie in Museen und Theatern. Das heißt aber auch ganz praktisch, dass der Anteil und Umfang des kulturellen Angebots sehr stark ausgebaut werden muss und wird – unter anderem durch die Arbeit eines Kulturbeauftragten, der bzw. die schon bald halbtags vor Ort sein wird.
Es gibt also Bewegung, wir hoffen, sie geht konsequent in die richtige Richtung! Um das auszuloten und sich darüber zu verständigen wurde für den 30. Januar 2025 ein Runder Tisch mit allen Beteiligten geplant aus dem Bezirksamt, dem Stadtteil und den Parteien. Da dieser Termin lange nach Redaktionsschluss lag, werden wir im nächsten Boten über die Ergebnisse berichten!
Bleibt für diesen Monat nur noch die Qual der Wahl: Die erste ist auch gleich die wichtigste, nämlich am 14. Februar die Vorstandswahlen im Kommunalverein. Also, wer Lust hat, sich für ein Amt wählen zu lassen, oder sich entschließt, ohne Wahlamt im erweiterten Vorstand einfach mitzuarbeiten, ist herzlich willkommen in unserer wirklich sehr netten Runde!
Wir scheuen auch am 14. Februar wieder keine Mühe, um trotz der noch geschlossenen Gastronomie zumindest für Getränke zu sorgen und hoffen, nach den Wahlen ausgiebig Zeit für einen Klönschnack miteinander zu haben über die neuesten Neuigkeiten aus dem Dorf! Und sobald das irgendwie wieder geht, findet am Donnerstagabend auch wieder regelmäßig der Klöntreff in der Bauerndiele statt. Versprochen!
Herzlich Ihre Ulrike Zeising