GABRIELE TOBLER (41), PERSÖNLICH GESEHEN

selbstständige Grafik- und Web-Designerin und Neu-Groß Borstelerin

Von null auf hundert zu Hause in Groß Borstel. Das trifft auf jeden Fall auf Gabriela Tobler und ihre junge Familie zu. Gaby lebte über zehn Jahre in Maastricht, Lima, New York und San Diego, bevor sie sich Hamburg zur ihrer Heimat machte. Vor gut einem halben Jahr wohnten Gaby, Gerardo und Giulietta noch in Winterhude, jetzt leben sie in dem vordersten Haus des genossenschaftlichen Bauprojektes „OpdeDeel“. Gaby arbeitet außerdem im Groß Borsteler WorkPort an der Papenreye, die zweijährige Guilietta allerdings überquert auf ihrem Weg zu ihrer Kita in Lokstedt mit Mama oder Papa jeden Morgen die Stadtteilgrenze.

Foto: Christian Fraude

Bote: Liebe Gaby, wie gefällt es dir jetzt nach mehr als 100 Tage in unserem beschaulichen Stadtteil?

Gabriela Tobler: Ach, herrlich ist es hier! Wir genießen die Ruhe und den Platz für Giuli in unserer neuen Wohnung, auf der Terrasse und dem angrenzenden Grün.
Bote: Und wie ist es gekommen, dass ihr ausgerechnet Groß Borstel zu eurer neuen Heimat auserkoren habt?

Gabriela Tobler: Ehrlich gesagt war das Zufall. Wir suchten nach Kleingenossenschaften und hatten uns unter anderem hier bei dem Bauprojekt „OpdeDeel“ beworben. Glücklicherweise konnten wir mit unserem Bewerbungs-Video überzeugen und die letzte freie Wohnung ergattern. Das war eine riesengroße Freude, als wir die positive Nachricht erhielten.

Bote: Und was sind so die größten Unterschiede zwischen dem Leben in Winterhude und dem in Groß Borstel?

Gabriela Tobler: Sofort war mir aufgefallen, dass sich die Menschen hier auf der Straße alle grüßen, aber auch, dass immer nur wenige Leute auf der Straße zu sehen sind. Wir haben das urbane Leben mit vielen Cafés, Restaurants und auch den zahlreichen Spielplätzen im Stadtpark, in eines mit vielen sehr persönlichen Begegnungen, dem Baumarkt um die Ecke, den regelmäßigen Zoo-Besuchen und dem Hüpfen im Jump House eingetauscht.

Was uns allerdings wirklich fehlt, ist die gute Anbindung an den ÖPNV. Das ist für uns drei ohne Auto manchmal wirklich ein bisschen umständlich. Daher habe ich auch mein Büro am Mühlenkamp in eines hier an der Papenreye eingetauscht. Aber das, was eine junge Familie dringend benötigt, bekommt man ja zum Glück alles hier fußläufig oder auch per Fahrrad im Stadtteil.

Bote: Ja, das ist das altbekannte Leid, aber zumindest eine Stadtrad-Station haben wir ja nun. Und hast du trotz der neuen Wohnung und dem neuen Büro noch offene Wünsche?

Gabriela Tobler: Oh, ja! Eigentlich sogar vier ganz dringende.

Bote: Na, mal sehen, ob unsere gute Fee ein Auge zudrücken wird, dann schieß´ mal los.
Gabriela Tobler: Zunächst wünsche ich mir, dass meine Partnerin und ich hier gut in den Workflow kommen und unsere Design-Agentur MINTvision sich vor Aufträgen in Form von frischen Homepages, neuem Briefpapier und Ähnlichem gar nicht mehr retten kann.

Mein Wunsch Nummer zwei ist ein Schrebergarten an der Tarpenbek oder am Eppendorfer Moor für meine kleine Tochter und natürlich auch für uns.

Der dritte Wunsch ist ein Elementar-Kita-Platz hier im Stadtteil, denn wenn unsere Giuli im Januar 2022 drei Jahre alt wird, kann sie nicht mehr in ihre Lokstedter Krippe gehen.

Und zu guter Letzt sucht mein Partner Gerardo einen neuen Arbeitsplatz. Gerardo ist wie ich Mediengestalter, sein Deutsch ist noch nicht ganz fehlerfrei, aber daran arbeitet er schon ganz fleißig.

Bote: Herzlichen Dank, liebe Gaby, da haben unsere aller Netzwerke ja nun einiges zu tun. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen.

Marion Liebermann