Grundwassergefährdung durch den Flughafen?
Durch die Vorfelderweiterung des Hamburger Flughafens sind gravierende Probleme mit dem Gewässerschutz dadurch entstanden, dass man möglicherweise verbotenerweise auf etwa 20 Hektar Eisensilikatgestein verwendet hat, ein Abfallprodukt der Kupferproduktion.
Die sogenannte Schlacke wird gerne als billiges Gründungsmaterial beim Straßenbau eingesetzt. Sie darf jedoch nicht bei hohen Gewässerständen verwendet werden. Der Flughafen ist als Gebiet mit hohen Grundwasserständen ausgewiesen. Insofern besteht Gefahr von giftigen Ausspülungen der im Boden (in Grundwassernähe) verarbeiteten Kupferschlacke.
Auch in der Nähe der Lufthansa Technik, einem bekanntermaßen Flughafen – nahem Unternehmen, nahm man es in der Vergangenheit nicht so genau mit dem Umweltschutz. Ehemalige Mitarbeiter berichten dem Boten, das bei der Entsorgung von Altöl und ähnlichen Betriebsstoffen (Kerosin), die bei der Wartung anfallen, immer ein riesiger Tank benutz wurde. „Jahrelang, vermutlich seit den 60er- Jahren, ist es niemanden aufgefallen“, so ein Mitarbeiter, „dass der Tank nie geleert wurde.“
Bei Baggerarbeiten für eine weitere Produktionshalle stieß man in den 80er- Jahren auf beachtliche Ölvorkommen. Die Prüfung ergab, dass der Entsorgungstank durchkorrodiert war, Altöl somit kontinuierlich ins Grundwasser geraten konnte. Auch das ist wegen des hohen Grundwasserstandes in diesem Gebiet höchst problematisch.
Die Umweltbehörde veranlasste, dass die kontaminierten Böden ausgekoffert werden mussten und dass Messbrunnen installiert wurden. Diese Messbrunnen finden wir heut noch im sogenannten Borsteler Jäger, dem Wäldchen am Weg beim Jäger. Es gibt weitere Messstellen bis hinein ins Eppendorfer Moor.
Anfangs wurden jede Woche Proben entnommen. Wie der Entnahmenzyklus zurzeit ist, konnten wir leider bislang nicht in Erfahrung bringen. Aber: Der Bote bleibt dran. Wir werden in einer der nächsten Ausgaben berichten.
Text und Fotos: Uwe Schröder