Keine Kastanie braucht Miniermotten
So helfen Sie dem Baum
Die weißblütigen Rosskastanien leiden unter der Miniermotte: Viele Rosskastanien verlieren bereits im Sommer die Blätter.
Schuld ist die rund fünf Millimeter lange Rosskastanien-Miniermotte. Bereits im März legt der Kleinschmetterling seine Eier auf den Blättern der Kastanien ab. Nach drei Wochen schlüpfen Larven, die sich sodann nimmersatt durch das Blattinnere fressen. Folge: Die Blätter des Baumes welken und nehmen im Sommer eine braune Färbung an. Viele Kastanien verlieren bereits im August oder September ihre Blätter.
Bisher gibt es keine Erkenntnisse darüber, ob vereinzelt Rosskastanien wegen des Befalls absterben, denn es gibt noch zu wenige Langzeituntersuchungen. Auf Dauer ist jedoch mit einer Schwächung der Bäume zu rechnen, da sie durch das Absterben der Blätter an der Photosynthese gehindert werden. Wärmere und trockenere Sommer, wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind, werden den Bäumen zusätzlich zu Leibe rücken.
Was kann ich tun?
Das einfachste Mittel gegen Miniermotten ist das gründliche Laubsammeln. Allerdings müssen die Blätter abtransportiert werden, am besten in Laubsäcken der Stadtreinigung, ansonsten schlüpft der kleine Falter aus den Larven in den Blättern. Auf keinen Fall sollten die zusammengekehrten Blätter auf dem Komposthaufen landen. Dort würde sich die Miniermotte besonders wohlfühlen und im nächsten Jahr gut erholt zuschlagen. Laubsäcke bekommt man beim Recyclinghof oder bei Budni für 1 Euro.
Eine Alternative zur Bekämpfung der Miniermotten wäre die Miniermottenfalle (incl. Lockstoff ca. 35 Euro). Sie locken die männlichen Miniermotten mit einem Sexualduftstoff an. Die Männchen fallen darauf rein und sodann durch einen Trichter ins Wasser und verenden. Die Weibchen müssen nun allein klarkommen und können keine befruchteten Eier mehr legen.
GUT ZU WISSEN: Miniermotte
Die Miniermotte trat 1986 zum ersten Mal in Mazedonien auf und hat sich über ganz Europa verbreitet. Nur die Weißblütige Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) wird von den kleinen Insekten befallen. Bei der Roten Rosskastanie sterben die Larven aus bisher unbekannten Gründen.
Unsere Blau- und Kohlmeisen haben die Larven der Motte als Erweiterung ihres Speiseplans entdeckt. Durch Brutkästen für Meisen kann man also vollkommen ökologisch einem Baum helfen.