MARIANNE HERDT (72) PERSÖNLICH GESEHEN
Inhaberin der Perlen-Werkstatt Groß Borstel
Marianne Herdt lebt seit mehr als 40 Jahren in Groß Borstel und arbeitet über 30 Jahre lang in ihrer Perlen-Werkstatt an der Borsteler Chaussee.
Bote: Liebe Frau Herdt, wie ist es gekommen, dass Sie sich so erfolgreichen einen Platz in der Nische der Perlen-Fachleute sichern konnten?
Marianne Herdt: Interessiert habe ich mich für Perlen gefühlt schon immer, und irgendwann erlernte ich ganz autodidaktisch das Reparieren von Perlenketten. Meine Söhne wurden größer, und ich wollte mir mein Hobby zum Beruf machen und mir eine Selbständigkeit in der Schmuckbranche aufbauen. Um ein Gewerbe zu betreiben, benötigte ich so etwas wie ein Perlen-Diplom, welches ich mir durch einen Lehrgang in Ida-Oberstein erwarb, mit dessen Hilfe ich mir sehr viel Wissen über organische Steine und Perlen aneignen konnte. Dann konnte es auch schon losgehen. Seit über 30 Jahren kreiere, repariere und verkaufe ich hier in Groß Borstel nun schon Perlen aller Art. Meine „Kreation 2021“ heißt übrigens „Groß Borstel-Tarpenbek“ und ich freue mich über alle Interessierten, die mich besuchen kommen, um gerade auch diese Exemplare zu begutachten.
Bote: Inspiriert von den tatsächlich „Groß Borstelich“ anmutenden Ketten, möchte ich Sie nach den Vorteilen von unserem Stadtteil befragen. Was genießen Sie hier?
Marianne Herdt: Ich freue mich hier über die Innenstadtnähe, das Grün, unseren kleinen Donnerstags-Markt und den dörflichen Charakter, der sich bei mir persönlich auch durch die vielen Freundschaften, die ich hier im Stadtteil pflege, widerspiegelt. Ich habe noch alte Freundschaften aus den Grundschuljahren meiner Söhne und nun darf ich sogar den Kontakt zu viel jüngeren Nachbarn genießen, da ich mich viel um meine Enkelinnen kümmere.
Bote: Und was gefällt Ihnen hier nicht so gut?
Marianne Herdt: Ach, das ist das, was allen anderen hier auch missfällt. Die schlechte Anbindung an das Hamburger U- und S-Bahn-Netz, der hochfrequente Durchgangsverkehr entlang der Borsteler Chaussee und das fehlende Stadtteil-Zentrum.
Bote: Haben Sie eigentlich auch noch Hobbys, die Sie hier im Stadtteil pflegen?
Marianne Herdt: Mein Hobby, das Rudern, findet ein Stückchen weiter stadteinwärts statt, aber das Kochen, das übe ich mit aller Leidenschaft hier bei uns im Haus aus. Übrigens biete ich auch kleine Koch-Events mit sechs oder acht Personen im eigenen Zuhause an. Der Gastgeber muss sich nur um die Getränke und das Decken seines Esstisches kümmern, alle „Rohstoffe“ bringe ich mit und dann kochen wir gemeinsam.
Bote: Das hört sich aber nach einer wundervollen Abwechslung an. Haben Sie zu guter Letzt noch drei Wünsche, die Sie an uns weitergeben möchten?
Marianne Herdt: Ja, ich wünsche mir, dass meine Familie und ich gesund bleiben, so dass ich noch weiter an und mit meinen Perlen arbeiten kann, dass mein hier lebender Sohn mit seiner Frau und meinen beiden Enkelinnen in unserem Stadtteil ebenso glücklich wird wie ich und dass wir hier bald wirklich ein Zentrum bekommen.
Bote: Herzlichen Dank und alles Gute, liebe Frau Herdt!
Marion Liebermann