OKTOBERBLUES

von Jürgen Huwil Wahlen

Nun ist schon Oktober, oh Mann meine Güte,
wo sind nur die blühenden Tage jetzt hin?
Auch wenn ich sie noch so mit Eifer behüte,
ich kann sie nicht halten, es hat keinen Sinn.

Ich hege und pflege die Knospen im März,
ich preise den Juni, den Juli, August.
Und auch den September schließ ich in mein Herz.
Nur dieser Oktober, der weckt in mir Frust.

Da welken die Blüten, die Blätter verknittern,
die Sonne schafft kaum mehr den Blick über’n Deich.
Der Nebel bläst Trübsal und Blitze erzittern.
Die Luft schmeckt nach Regen – der Himmel graubleich.

„Ist das wohl die Analogie meines Lebens?“
So denk ich beim Schreiben, und hör’ wie ich sage:
„Dein Leben war leidlich, doch nicht ganz vergebens –
und manchmal hat auch der Herbst schöne Tage“.

in Gedanken versunken… Jürgen Huwil