PATRICK THIELEN (62), PERSÖNLICH GESEHEN
JOURNALIST, DOZENT UND MEDIENCOACH
Ein Medienmann aus Leidenschaft ist Patrick Thielen und ein fast noch neuer Mitbewohner Groß Borstels. Seit einem Jahr wohnt der gelernte Journalist, Dozent und Mediencoach, der sich als selbstständiger Produzent viele Jahre dem Fernsehen verschrieb, nun schon in einer der siebzehn Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft „opdeDeel“ (Brückwiesenstraße/Warnckesweg). Er engagiert sich, und das wieder mit viel Leidenschaft, für unseren Stadtteil. Patrick produziert die monatlich erscheinenden Podcasts „Der Bote im Ohr“ und „Der Bote vorgelesen“.
Bote: Lieber Patrick, verrate uns doch bitte mal, wie du vom Fernsehen zum Podcast-Produzenten für Groß Borstel gekommen bist.
Patrick Tielen: Na ja, irgendwann kommt man – jedenfalls viele von uns – auf die beruflichen Anfänge im Leben zurück. Große TV-Produktionen zu entwickeln und umzusetzen, das ist sehr spannend, aber natürlich auch recht stressig. Vor ein paar Jahren habe ich aus unterschiedlichen Gründen eine Zäsur gesetzt. Das Motto: Runterfahren! Mit meiner kleinen Firma „Auf Wellenlänge“ produzieren wir Podcasts für Menschen, die etwas zu sagen haben, für Firmen, für Unternehmer – immer auf Wellenlänge.
Und zu der Zeit der beruflichen Neuorientierung haben meine Frau und ich uns auch für dieses Wohnprojekt in der Brückwiesenstraße im ruhigen, naturnahen Groß Borstel beworben, und wir haben wunderbarer Weise auch den Zuschlag erhalten.
Mit, ich glaube, 40 Erwachsenen und Kindern bilden wir hier eine friedliche, soziale Gemeinschaft, die sich unterstützt. Und auch mit den direkten Nachbarn gegenüber gibt’s ein schönes Miteinander. Da ist doch meine ehrenamtliche Tätigkeit des Produzierens der Podcasts „Der Bote im Ohr“ und der „Der Bote vorgelesen“ nur konsequent.
Bote: Zusammen mit unserer 1. Vorsitzenden des Kommunalvereins, Ulrike Zeising und Uwe Schröder, dem Chefredakteur des „Groß Borsteler Boten“ bildest du die Redaktion der Podcasts. Wie findet ihr eure Themen, und wer sind eure Abonnenten?
Patrick Tielen: Mit dem Podcast „Der Bote im Ohr“ greifen wir die Themen des aktuellen Stadtteilmagazins auf, eigene Podcast-Themen sind aber nicht verboten. Das Besondere ist, dass der Podcast noch einmal ganz anders über die aktuellen Ereignisse und Diskussionspunkte des Stadtteils berichten kann – direkt ins Ohr eben. Und in den Reportagen kann ich dem Borsteler Messerschmied oder wie aktuell dem Gastronomen Prospero direkt zuhören. Die Podcast-Folgen sollen ein Mehrwert zum geschriebenen Boten sein.
Ich denke, die Zuhörer und Zuhörerinnen sind alle die, die auch den Boten lesen. Es sind, obwohl wir ja erst am Anfang stehen, schon erstaunlich viele.
Dieser Podcast ermöglicht es jedem, die News, Storys und Erlebnisse unseres Stadtteils mitzubekommen.
Bote: Das hört sich sehr engagiert und integrativ an, klasse! Verbringst du auch deine Freizeit hier im Stadtteil?
Patrick Tielen: Ja, und zwar nahezu meine gesamte Freizeit. Mit einigen Mitbewohnern unseres Wohnprojektes kicken wir auf dem Fußballplatz am Roggenbuckstieg jetzt immer mal sonntags. Die Zeit des Anpfiffs variiert ein bisschen, also bitte die Augen aufhalten und einfach dazukommen. Außerdem gibt es natürlich hier bei uns in der Brückwiesenstraße immer noch einiges zu tun, und dann haben meine Frau und ich in dem Groß Borsteler Kleingartenverein „Klein Alsterkamp“ seit vielen Jahren auch noch einen Garten.
Ich gehe aber auch sehr gern hier an der Tarpenbek und Kollau entlang, beobachte Vögel und genieße die Zeit mit meiner Hündin Mila. Wenn wir dann im Rahmen des RISE-Projektes hier hoffentlich bald ein größeres gastronomisches Angebot, ein lebendiges Zentrum erhalten und einen Marktplatz, wäre Groß Borstel für mich wirklich perfekt.
Bote: Nun hast du ja schon einige Anregungen für Groß Borstel verraten. Hast du auch noch ganz persönliche Wünsche offen?
Patrick Tielen: Also für unser Baby, den Podcast „Der Bote vorgelesen“, wünsche ich mir Kooperationspartner und Unterstützer: Pflegedienste, Altersheime und auch die Bezirke, um den Podcast auch denen zugänglich zu machen, die nicht nur den Boten z.B. im Auto hören wollen, sondern für diejenigen, die sonst keine Teilhabe am Geschehen im Stadtteil haben können. Alte Menschen zum Beispiel und auch alle die, die noch hören können, aber nicht mehr gut oder gar nicht sehen können. Vielleicht ist solch ein Stadtteil-Podcast ja auch interessant für andere Stadtteile.
Und zu guter Letzt wünsche ich mir, dass wir gemeinsam wieder mit aller gebotenen Vorsicht Veranstaltungen besuchen können, zum Beispiel die „sommerlichen Kulturtage“ im August. Sowas fehlt mir ja noch komplett in Groß Borstel.
Bote: Wir drücken die Daumen und sagen herzlichen Dank, lieber Patrick!
Marion Liebermann
Bild:
Patrick Thielen mit Hündin, Foto Uwe Schröder