PERSÖNLICH GESEHEN: PROSPERO SPAGNUOLO (60)Gastronom

Seit über 30 Jahren ist Prospero nun schon Eigentümer und Restaurantchef von „Propero´s Al Baffo“ in der Stavenhagenstraße 28, dafür wechselt die Speisekarte des Italieners sehr regelmäßig, und das ist ja auch viel, viel besser als andersherum.

GBB: Lieber Prospero, du kommst aus der Basilikata, einer Region in Italiens Süden. Was hat dich aus dem sonnigen Italia in unser doch manchmal verregnetes Deutschland gebracht?

P.S.: Die Liebe! 1982 habe ich als Koch in der Toskana gearbeitet. In der Zeit verliebte ich mich in eine Hamburgerin. Eigentlich wollte ich dann nur eine Woche mit ihr ihre Stadt kennenlernen, doch sie wurde schwanger und ich blieb hier. So war das.

GBB: Und wie bist du dann nach Groß Borstel gekommen?

P.S.: Mein Ex-Frau und ich wohnten zunächst in Eimsbüttel, wo die Mieten damals zum Teil noch recht niedrig waren, zogen aber, nachdem ich in einem Pinneberger Restaurant einen Job gefunden hatte, in die Vorstadt. Die mäßigen Arbeitszeiten in der Gastronomie erlauben nämlich in den wenigsten Fällen lange Arbeitswege. Irgendwann war es dann so, dass ich mich gern selbständig machen wollte und erhielt von meinem Pinneberger Chef den hilfreichen Tipp, dass mein Al Baffo zu kaufen war. Es hieß damals noch „Tre Streghe“, also „Drei Hexen“.

GBB: Nun steht für dich nach so langer Zeit ja eine Veränderung – im wahrsten Sinne des Wortes – vor der Tür. Dein Haus soll abgerissen werden. Wie wird es für dich weitergehen?

P.S.: Ich werde mich in Ruhe nach einer neuen Location umsehen, möglichst natürlich in Groß Borstel. Aber ein großer Schritt ist das nach so vielen Jahren natürlich schon für mich.

GBB: Nutzt du eigentlich die Einkaufsmöglichkeiten unseres Stadtteils für deine Küche?

P.S.: Ehrlich gesagt: nein! Mein Fleisch kaufe ich auf dem Schlachthof, den Fisch auf dem Fischmarkt und das Gemüse auf dem Gemüsemarkt. Dort sind die jeweiligen Produkte am frischesten und haben ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.

GBB: Und was machst du in deiner Freizeit? Verbringst du sie in Groß Borstel?

P.S.: Ja, entweder schraube ich hier an meinen alten Motorrädern, jogge an der Tarpenbek oder genieße einfach die Ruhe hier bei uns. Hoffentlich ist die nach dem Zuzug der 3000 neuen Nachbarn auch noch gegeben. Ich bin wirklich gespannt, wie sich gerade die Verkehrssituation entwickeln wird.

GBB: Auch dich möchte ich nun noch nach drei persönlichen Wünschen befragen.

P.S.: Wie wir ja eigentlich alle, möchte auch ich gesund bleiben. Natürlich ist aber ein fast eben so großer Wunsch von mir, dass ich bald Räumlichkeiten für ein neues Restaurant finde und aber auch trotzdem noch ein bisschen – gern auch ein bisschen mehr – Freizeit genießen kann. Und mein dritter Wunsch ist, dass meine Tochter Chiara schnell einen Ausbildungsplatz findet.

GBB: Herzlichen Dank, lieber Prospero!
Marion Liebermann