Protokoll der Mitgliederversammlung am 09.06.2021 via Microsoft Teams
Die 1. Vorsitzende Ulrike Zeising und der Moderator der Versammlung, Tom Janocha, Beisitzer im Vorstand, begrüßen die eingewählten 24 Mitglieder. Tom Janocha begleitet den Abend aus technischer Perspektive und moderiert die Wortmeldungen via Handzeichen und im Chat.
Die form- und fristgerechte Einladung zu dieser 1. virtuellen Mitgliederversammlung in der Versammlungsgeschichte des Kommunalvereins wurde veröffentlicht durch die Bekanntgabe zu den Anmeldeformalitäten in der Mai- und Juni-Ausgabe des Boten und der Tagesordnung im Einladungslink.
Tom Janocha gibt eine technische Einführung zu den Funktionen des „Meeting-Tools“ Microsoft Teams und beschreibt den geplanten Kommunikationsablauf.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenken wir unserer verstorbenen Mitglieder:
Karl-Heinz Rosin am 26.8.2020 im 81. Lebensjahr
Rolf Kühl am 2.10.2020 im 63. Lebensjahr
Horst Friederich am 7.11.2020 im 82. Lebensjahr
Birgit Momberger am 27.10.2020 im 66. Lebensjahr
Susanna Moessner am 9.12.2020 im 84. Lebensjahr
Henning Matthes am 14.12.2020 im 84. Lebensjahr
Kurt Schulz am 1.5.2021 im 100. Lebensjahr
Klaus Schacht am 14.5.2021 im 84. Lebensjahr
Zur Tagesordnung:
- Das Protokoll der Mitgliederversammlung am 9. September 2020 (abgedruckt im Oktober-Boten
2020) wird ohne Änderungen genehmigt. - Es werden 49 neue Mitglieder (davon 12 Haushalte aus dem Quartier Tarpenbeker Ufer) in den
Verein aufgenommen und herzlich begrüßt. - Kommunale Angelegenheiten:
a) Borsteler Bote und Podcast in Corona-Zeiten (Uwe Schröder und Patrick Thielen)
Uwe Schröder skizziert in einem Jahresrückblick den bunten Katalog der Ereignisse und Events, die seit dem
1. Lockdown 2020 in Groß Borstel stattgefunden haben und sowohl über den Boten publiziert als auch im Stadtteil selbst zu „bestaunen“ waren. Gestartet wurde mit sensationellem Erfolg und Feedback durch die Bürger die Cartoon-Ausstellung bekannter Hamburger Künstler in den Schaufenstern der Geschäfte entlang und im Umfeld der Borsteler Chaussee. Im Jahres- und Pandemieverlauf entwickelte sich der „Bote“ immer weiter zur Informations- und Unterhaltungsklammer des Stadtteils, die den immer noch wachsenden Zusammenhalt in Groß Borstel repräsentiert.
Es wurden neue Autoren akquiriert, die Redaktionsmannschaft ist gewachsen, viele Anregungen kamen und kommen aus unserem Nachbarschaftsquartier, dem Tarpenbeker Ufer, der RISE-Prozess ist zu einem Leitthema geworden und viele Leserbriefe werden mittlerweile veröffentlicht. Uwe Schröder wirbt beim Publikum für viele weitere Anregungen, Zuschriften, Artikel und Kommentare.
Patrick Thielen stellt sich als der Vater der Podcast-Serien „Der Bote im Ohr“ und „Der Bote vorgelesen“ vor, die sich aus den Botenartikeln oder dem kommunalen Umfeld durch Anwohnerbeiträge ergeben haben. Der Podcast bietet ein Format echter Teilhabe an den Themen im Stadtteil und versteht sich als Kommunikator (barrierefreies niedrigschwelliges Angebot durch Zuhören).
b) Der Kommunalverein: 130 Jahre Interessensvertretung mit Brückenbau zum aktuellen RISE-Projekt
Ulrike Zeising stellt für die „Neuen“ den KV mit seiner lang zurückreichenden Geschichte und seiner Funktion als der Interessensvertretung gegenüber der Stadt/Bezirksversammlung/Politik anhand von einigen Beispielen des Wirkens vor. Die Elektrifizierung der Straßenbeleuchtung des Stadtteils, die Anbindung an Eppendorf durch die Straßenbahn, der verhinderte Abriss des Stavenhagenhauses Ende der 1950er-Jahre sind beispielhafte Meilensteine. Seit 15 – 20 Jahren kämpft der Kommunalverein in Groß Borstel für eine Sanierung der Infrastruktur und eine Entlastung vom Durchgangsverkehr der Borsteler Chaussee und der Wohnstraßen, wobei wir nun große Hoffnung in den RISE-Prozess setzen.
Seit den vielfältigen Berichten im Boten zu diesem Thema erreichen sehr viele Zuschriften und Leserbriefe die Redaktion. Alle weitergehenden Informationen können über die von der STEG erstellten Projekt-Homepage „Lebendiges Groß Borstel“ jederzeit eingesehen und abgerufen sowie der aktuellen Diskussionsstand und das Fortschreiten des IEK verfolgt werden. Die nachfolgende, sehr angeregte offene Diskussion im virtuellen Plenum spiegelt inhaltlich die dringendsten Anliegen der Bürger zu 100 % wider und sind beispielhaft aufgezählt:
➢ Unverständnis, dass das Quartier Tarpenbeker Ufer nicht zum RISE-Gebiet gehört, da keine
ÖPNV-Anbindung und Konzipierung als ausschließliche Wohn-/Schlafstadt für fast 3000
Menschen, ohne Einbindung von Geschäften, Restaurants etc.
➢ Weiterentwicklung des Quartiers sollte Berücksichtigung im RISE-Prozess finden, v.a. was
die ÖPNV-Anbindung betrifft.
➢ Die Verkehrsberuhigung und -minderung der Borsteler Chaussee, absolutes Herzstück des
RISE-Prozess, soll ad hoc unterstützt werden durch die Erleichterung und Verlegung von
Verkehrsflüssen auf die Fahrspuren des Nedderfelds: Durch Wiedereinführung eines absoluten Halteverbotes, insbesondere einzuhalten von den vielen Autotransportern, die dort täglich die Fahrbahn blockieren, um die anliegenden Autohäuser zu beliefern, soll die Benutzung des Nedderfelds attraktiver werden. Inzwischen liegt ein Antrag Grüne/SPD der Bezirksversammlung vor.
➢ Zentrumsbildung im Stadtteil (Schaffung einer Zentrumspiazza/Marktplatz/Spielstraße Brödermannsweg o.ä.) ist unabdingbare Voraussetzung für die Integration der vielen neuen Mitbewohner (Tarpenbeker Ufer, Petersen Park). Ein Wochenmarkt dort würde beispielsweise auch die Versorgung der Bewohner des Tarpenbeker Ufers mit frischen Lebensmitteln deutlich attraktiver machen.
➢ Chaossituation am Weg entlang der Tarpenbek, der als „Tarpenbeker Wanderweg“ bezeichnet ist, aber parallel von der Stadt Hamburg auf ihrer Homepage als „Schöne Fahrradroute Nr. 12“ angepriesen wird und inzwischen zum Radschnellweg mutiert. Hier sollen Fußgänger, „Spazier“-Radfahrer, Rad-„Pendler“, Hunde-Gassi-Gänger, Jogger, Gehbeeinträchtigte und spielende Kinder auf einem Weg, der meist unter 2 m Breite beträgt, miteinander klarkommen! Das aufgestellte Schild „Respekt“, welches einen Rennradfahrer zeigt, der sich von hinten Mutter mit Kind an der Hand nähert, ist offensichtlich vor allem der übliche Versuch, einer untragbaren Situation die Haftungsgrundlage gegen die Stadt zu entziehen. Fazit: Es bedarf vieler und noch mehr Stimmen aus dem Stadtteil, unabhängig, ob zum „RISE-Gebiet“ gehörend oder nicht, um die vorgetragenen Argumente, Wünsche und Ideen voranzutreiben.
Alle Groß Borsteler sind aufgefordert, sich rege und konstruktiv in den angebotenen Beteiligungsformaten Stadtteilbeirat, Gläserne Werkstatt, Online-Umfragen, über Social-Media-Kanäle und Beiträge im Boten für die Neugestaltung und Stadtteilentwicklung im Kontext mit Klimaschutz und der vom Hamburger Senat eingeläuteten Mobilitätswende einzubringen.
c) Stadtteilfest und Adventsmarkt
Das Stadtteilfest muss in diesem Jahr leider nochmals ausfallen. Der Kommunalverein ist organisatorisch, personell und letztendlich auch finanziell nicht in der Lage, die hohen Auflagen, die für ein
Stadtteilfest Mitte August zu erwarten sind, umzusetzen.
Als hoffnungsvolles Ereignis wird der bereits perfekt vorbereitete Adventsmarkt angekündigt. Es
liegt ein mit dem Bezirksamt abgestimmtes Hygienekonzept vor und die Marktbeschicker scharren
schon mit den Hufen. Termin und Ablauf wird wie gewohnt unter den Auflagen des Senats und der
weiteren Entwicklung der Pandemie frühzeitig veröffentlicht. - Termine
Die nächste Präsenz-Mitgliederversammlung ist für den 11. August 2021, 19.30h geplant.
St. Peter stellt wieder unter den dann geltenden Hygieneauflagen die Kirche als Versammlungsort
zur Verfügung. Im Rahmen der „Sommerlichen Kulturtage Groß Borstel“ hat der Kommunalverein
im Anschluss die spanisch/latin Cross-Over-Band Chipai (www.chipai.de und Hörprobe im nächsten
Boten-Podcast) gebucht. Wir laden zum Sommerfest auf dem Gelände der Kirche St. Peter in Groß
Borstel ein. Bei Regen findet die Veranstaltung in der Kirche statt.
Die „Sommerlichen Kulturtage Groß Borstel“ vom 9.8. bis 14.8.21 organisieren der Kommunalverein, die „Freunde des Stavenhagenhauses“, die Initiative Marcus und Dahl sowie die Kirche St. Peter. Kunst, Musik und Unterhaltung an fast jedem Abend im Garten des Stavenhagenhauses oder in
der Kirche St. Petri statt. Die Veranstaltungen werden frühzeitig im Boten und über Plakate bekannt gemacht.
Auf Nachfrage aus dem Publikum wird der geplante Bau einer Jugendhilfeeinrichtung neben den
Elbe-Werkstätten jenseits der Straßen Klotzenmoor/Klotzenmoorstieg angesprochen. Eine Öffentliche Bürger- bzw. Anwohnerinformationsveranstaltung wird in naher Zukunft von der Sozialbehörde
anberaumt. Eine Einladung wird in den Stadtteilverteiler gegeben.
Die virtuelle Mitgliederversammlung wird um 20.52 Uhr geschlossen
Hamburg, den 11.6.2021
gez. Ulrike Zeising, 1. Vorsitzende
gez. Ulrike Tietz, 1. Schriftführerin