SPATZENRETTER GROSS BORSTEL AKTUELL
Im Februar und März 2020 hat Simon Hinrichs vom Verein Neuntöter mit vielen ehrenamtlichen Helfern rund 80 Nistkästen für die Groß Borsteler Haussperlinge montiert und etliche heimische Sträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Heckenkirsche gepflanzt.
Nun können wir auf die aktuelle Brutsaison gespannt sein und Simon Hinrichs möchte wissen, wie viele Nistkästen von Spatzen bewohnt werden. Wir freuen uns über Meldungen von bewohnten Nistkästen, aber
auch von Spatzenbruten an anderen Orten. E-Mail-Adresse und Webseite siehe rechts.
SPATZEN. INSELARTIGE VORKOMMEN SCHÜTZEN
Ziel ist es zunächst, die verbliebenen inselartigen Vorkommen zu „sichern“ und Brutplätze zu schaffen. Dazu werden vom Verein regelmäßig verbliebene Vorkommen in ganz Hamburg erfasst.
Wenn es immer weniger Populationen werden, sind irgendwann die Distanzen für den genetischen Austausch zu groß, und die Vorkommen brechen durch Inzucht ein. Spatzen haben meist einen geringen Aktionsradius und sind sehr standorttreu. Nur Jungvögel wandern ab und suchen nach neuen Kolonien. Liegen diese zu weit auseinander, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs den Flug zur neuen Heimat überlebt.
Mittlerweile hat Neuntöter e.V. in Hamburg über 700 Nistkästen in verschiedenen Stadtteilen montiert. Die Mitglieder und weitere interessierte Leute beobachten nun regelmäßig das Treiben an den neuen Behausungen.
Simon Hinrichs
E-Mail: siedlungssaenger@neuntoeter-ev.de
Internet: www.neuntoeter-ev.de/projekte/siedlungssänger
SPATZENRETTER HINTERGRUND
Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Haussperling, umgangssprachlich „Spatz“, mit der häufigste Vogel Hamburgs. Doch pfeifen die Spatzen längst nicht mehr von allen Dächern: Der gesellige Vogel leidet in Hamburg zunehmend unter Wohnungsnot, zudem fehlen Verstecke und Nahrung. Sanierungen und Abrisse alter Gebäude bedrohen diese Art, der Verlust von Hecken und offener Kleintierhaltung ebenso. In vielen Stadtteilen ist der Spatz verschwunden.
Mit dem sogenannten „Tschilpen“ von Spatzen verbinden viele Menschen positive Erinnerungen, beispielsweise an ihre Kindheit, denn früher waren Spatzen allgegenwärtig. Als relativ standorttreue Vögel sorgen sie auch im trüben Winter für „Unterhaltung“ und beleben die Viertel. Doch ihre Rufe sind mittlerweile vielfach verstummt.
Der lateinische Name vom Haussperling lautet „Passer domesticus“ (Domesticus = „zum Haus gehörig“), was schon eine ganze Menge über seine enge Verbindung zum Menschen verrät. Seitdem der Mensch sesshaft wurde, leben Spatz und Mensch unter einem Dach in enger Symbiose zusammen; der Spatz hält Haus und Hof (Garten) frei von „störenden“ Insekten und „entsorgt“ Essensreste, bevor es Tauben oder Ratten tun. Im Gegenzug darf er am Haus nisten.