„THERESE“ EINE BUCHVORSTELLUNG

Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte

Ein Geschenktipp für Weihnachten oder für gemütliche Winternachmittage am heimischen Ofen ist das von dem Schriftsteller Hermann Schulz in der Kirchengemeinde St. Peter im Oktober vorgestellte Buch „Therese – das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“. Das Interessante an dem Abend mit Hermann Schulz war nicht allein das Buch, von dem er Ausschnitte vorlies, das Spannende war auch dessen Entstehungsgeschichte.

Hermann Schulz wurde in einem Supermarkt in Togo auf Französisch etwas gefragt. Da er kein Wort Französisch sprach und die Kassiererin auch kein Wort Englisch oder gar Deutsch, bildete sich eine lange Schlange an der Kasse. Plötzlich wurde Schulz von einer elegant gekleideten schwarzen Dame in akzentfreiem Deutsch angesprochen: „Kann ich Ihnen helfen? Ich spreche Deutsch und kann übersetzen.“

Schulz freute sich natürlich und sagte: „Das ist aber nett, wo haben Sie denn so gut Deutsch gelernt.“

„In Deutschland. Ich bin in Deutschland geboren. Und aus welcher Stadt kommen Sie?“, entgegnete die elegante Dame.

Hermann Schulz: „Ich komme aus Wuppertal.“

„Was für ein Zufall. Dort bin ich geboren.“ Die hilfsbereite Dame lud Hermann Schulz sofort zum Kaffee und späteren Essen in eine große koloniale Villa in der Nähe ein. Sie lebte dort mit Ihrem Ehemann, der als Gesandter einer Botschaft arbeitete. Sie hieß Therese, und sie erzählte dem jungen Verleger Hermann Schulz tags drauf ihre gesamte Lebensgeschichte.

Hermann Schulz nahm das Gespräch auf Tonband auf. Aber erst vierzig Jahre später, Schulz war schon lange in Rente, entsann er sich der Tonbänder und erzählte einer Verlegerin die Geschichte von Therese, die als schwarze Erzieherin bis Anfang der Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts in Groß Borstel arbeitete. Die Verlegerin gab ihm den Anstoß. „Aus der Geschichte musst du ein Buch machen!“

Das wurde dann der Roman über Therese, den Sie jetzt vielleicht zu Weihnachten geschenkt bekommen oder zu Weihnachten einem oder einer ihrer Lieben verschenken wollen. Oder wenn Sie es nicht abwarten können und sich es – so wie ich – in der Nähe des Ofens gemütlich machen und sich jetzt schon in die Geschichte von Therese hineinvertiefen. Ich wünsche Ihnen und mir viel Spaß dabei.

Uwe Schröder